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Das erste Retortenbaby ist mittlerweile 30 Jahre alt

Vor genau 30 Jahren war die Geburt des deutschen Retortenbabys „Oliver“ eine echte Sensation. Nach jahrzehntelanger Forschung war es endlich gelungen, außerhalb des Mutterleibes eine künstliche Befruchtung erfolgreich durchzuführen. Klar, dass dies für etliche kinderlose Paare eine große Hoffnung und ganz neue Perspektiven darstellte. Allerdings war dieses Retortenbaby weltweit nicht das erste: schon 4 Jahre zuvor, also im Jahre 1978 wurde in Großbritannien das erste Retortenbaby der Welt geboren, ein Mädchen namens Louise.

Dies hatte damals natürlich große Diskussionen angeheizt ob eine derartige Art der Befruchtung denn überhaupt ethisch zu vertreten sei. Außerdem gab es nach der Geburt einen riesigen Medienrummel um diese damals völlig neuartige und zudem so umstrittenen Art der Befruchtung.

In Deutschland hatte man damit gerechnet, da es 4 Jahre zuvor in England einen noch größeren Aufruhr gab. Glücklicherweise ist diese in-vitro-Fertilisation heute Standard geworden und mittlerweile haben ungefähr 4 Millionen Babys dank dieser Technik das Licht der Welt erblickt. Allerdings ist dieses Verfahren in Europa am weitesten verbreitet und am meisten angewandt. Etwa 70% aller künstlichen Befruchtungen insgesamt werden mittlerweile auf diese Art durchgeführt. Spitzenreiter hierbei sind die Länder Frankreich, Deutschland, Spanien und natürlich immer noch Großbritannien.

Die meisten künstlichen Befruchtungen werden durchgeführt bei Frauen im Alter von 30 – 39 Jahren. Im Jahre 2007 wurden so europaweit von etwa 1 Million Frauen 886 künstlich befruchtet. Im Schnitt kommen jedes Jahr hierbei etwa 1000 Babys zu Welt. Trotz zum Teil immer noch auseinander gehender Meinungen hat diese Methode nun weitgehend Akzeptanz gefunden und diverse vor 30 Jahren noch herrschenden Bedenken und Vorurteile konnten weitestgehend ausgeräumt werden, da die Anwendung unkritisch ist und meistens auch völlig unkompliziert verläuft.

Es gibt unterschiedliche Arten der In-vitro-Fertilisation, die am meisten angewandte jedoch ist diejenige, bei der im Mikroskop das Sperma direkt in die Eizelle injiziert wird.