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Warum braucht man eine Ausschabung bei einer Fehlgeburt?

Eine Fehlgeburt an sich ist ja schon eine tragische, wenn auch häufige Komplikation in der frühen Schwangerschaft. Man vermutet, dass 20 – 30% aller Schwangerschaften, womöglich sogar noch mehr, vor der 12. Woche durch einen spontanen Abort enden.

Verständlich, dass das die Eltern an den Rande der Verzweiflung bringen kann. Das Erleben einer Fehlgeburt ist immer eine große psychische Belastung und die Tatsache, dass dies durchaus häufig vorkommt und daher „ganz normal“ ist, hilft den Betroffenen in dem Moment auch nicht weiter. Und, was die Sache auch nicht gerade erleichtert, ist die in dem Zusammenhang meistens erforderliche Ausschabung, die der Frau dann bevorsteht.

Zwar ist das kein schwerer Eingriff aber es müsste in dem Zustand einfach nicht auch noch sein. Doch je nachdem wie weit die Schwangerschaft schon fortgeschritten war, desto eher wird der Gynäkologe der Frau zu einer Ausschabung raten. Findet die Fehlgeburt relativ früh statt, etwa in der 6. Woche kann es auch sein, dass der Arzt die Frau vor die Wahl stellt, erst mal abzuwarten. Denn immerhin besteht auch die Möglichkeit, dass die Frucht von ganz alleine komplett durch eine starke Blutung ausgestoßen wird.

Ist dies allerdings nicht der Fall und bleibt ein Teil der Frucht oder der Hülle in der Gebärmutter zurück, was man mittels einer Messung des Hormonwerts feststellen kann, muss einige Wochen danach doch eine Ausschabung vorgenommen werden. Man merkt dies auch oft daran, dass die Frau ein bis zwei Wochen später immer noch schmerzhafte Blutungen hat. Sollte sie vom Arzt vor die Entscheidung gestellt werden, ist das eine ganz persönliche Sache.

Die einen wollen lieber gleich einen Schlussstrich ziehen und die Frucht nicht noch wochenlang mit sich herumtragen. Andere wiederum möchten sich gerne in aller Ruhe verabschieden und nicht sofort eine Ausschabung vornehmen lassen.

Eine Ausschabung ist ein kleiner Eingriff und das damit verbundene Risiko ist verschwindend gering. Allerdings wird dazu eine Vollnarkose benötigt und nach 15 Minuten – hierbei wird mit einer Art Löffel alles in der Gebärmutter verbleibende ausgeschabt - ist alles vorbei. Oft kann dieser Eingriff sogar ambulant durchgeführt werden und die Frau darf nach wenigen Stunden nach Hause. Leichte Schmerzen oder Blutungen danach sind allerdings normal.

Meistens rät übrigens der Gynäkologe dazu, 3 Monate abzuwarten um erneut schwanger zu werden. Dies ist nicht nur für den Körper sinnvoll sondern auch für die Seele, denn immerhin muss so eine Fehlgeburt auch erst mal verarbeitet werden.