Risikoschwangerschaft – was bedeutet das?
Bis zu 80% aller Schwangeren bekommen heutzutage einem Eintrag in den Mutterpass, dass sie so genannte Risikoschwangere sind. Noch vor ein paar Jahrzehnten sah das ganz anders aus, da waren es nämlich nur wenige Prozent.
Das liegt daran, dass die Liste mit den Faktoren, die aus einer Schwangeren eine Risikoschwangere machen, immer länger geworden ist. Über 50 verschiedene Faktoren gibt es mittlerweile dafür, die einen Arzt zu diesem Eintrag im Mutterpass veranlassen.
Zum Beispiel das Alter der Mutter: unter 18 Jahren und über 35 Jahre bei der Schwangerschaft ist riskant. Letzteres vor allem deswegen, weil die Gefahr der Fehlbildungen beim Kind zu dieser Zeit deutlich steigt. Aber auch diverse Krankheiten oder chronische Erkrankungen der Mutter spielen eine Rolle.
Zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf- oder Schilddrüsenerkrankungen und Bluthochdruck stellen ein gewisses Risiko dar. Ebenso kann der Arzt eine Risikoschwangerschaft eintragen, wenn die werdende Mutter Übergewicht oder Bluthochdruck hat, wenn sie Mehrlinge erwartet, wenn sie bereits eine Fehl- oder Frühgeburt hinter sich hat oder wenn es zu vorzeitigen Blutungen oder Wehen kommt. Gründe gibt es also genug – Grund zur Sorge ist dieser Eintrag aber nicht zwingend.
Beruhigend ist nämlich die Tatsache, dass bei mehr als 90% aller Risikoschwangerschaften die Geburt völlig normal verläuft. Dennoch wird der Arzt bei einer Risikoschwangeren auf manche Dinge ein besonderes Augenmerk legen und vielleicht die eine oder andere Untersuchung zusätzlich durchführen. Auch die Entbindungsklinik kann mit diesem Hinweis im Mutterpass besser vorbereitet sein auf eventuelle Komplikationen bei oder nach der Entbindung.
Alles in allem also viel eher eine Sicherheitsmaßnahme, die die Schwangere nicht in große Unsicherheit oder Ängste bringen sollte. Ärzte gehen hierbei eben lieber auf Nummer sicher und untersuchen einmal mehr als zu wenig. Die Mutter sollte sich immer klar machen: eine Schwangerschaft ist keine Krankheit und ein bisschen Vertrauen in den eigenen Körper kann hierbei sicherlich nicht schaden.